Die Orgel der evangelischen Kirche in Dortelweil

Orgelgeschichte

Im Jahr 1740 wurde zum ersten Mal in der Kirchenchronik erwähnt, dass in Dortelweil „eine Orgel geschlagen wurde“. Von diesem Instrument wissen wir heute leider nichts mehr.

Unsere heutige Orgel stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Erbaut wurde sie ursprünglich allerdings nicht für Dortelweil, sondern entweder 1825 von Hartmann Bernhard aus Romrod für eine unbekannte Kirche oder 1837 von Georg Link aus Reinhards und Philipp Meinrad aus Niedermoos für die Kirche in Unter-Lais.

1895/96 wurde die Orgel, sehr wahrscheinlich unter Veränderung der ursprünglichen Disposition, von August Förster, Orgelbauer in Lich in die Dortelweiler Kirche eingebaut. Die Finanzierung übernahm die Stadt Frankfurt, zu der Dortelweil damals noch gehörte.
Der klassizistische Prospekt der Orgel fügt sich durch die Säulen und strenge Felderaufteilung harmonisch in den Innenraum ein. Die sichtbaren Pfeifen gehören zum Prinzipal 4’, der sich zur Füllung der kleineren unterteilten Felder besonders eignet. In den oberen Feldern befinden sich sogenannte stumme Pfeifen, die nur dekorativen Charakter besitzen.

Seit 1925 gibt es einen Wartungsvertrag mit jährlichem Turnus bei Förster & Nicolaus, Lich.

1967 wurde im Zuge der Kirchenrenovierung die Gebläseanlage verändert und versetzt.

Die Renovierung der Orgel in 1970 ging mit einer Änderung der Disposition einher: Die Prospektpfeifen (Prinzipal 4’) wurden neu eingebaut, ebenso die Mixtur und die Terz 1 3/5’.

2006 hat es unsere Gemeinde geschafft, die nach 36 Jahren längst überfällige Reinigung und gründliche Überholung der Orgel durch Förster & Nicolaus durchführen zu lassen. Die etwa 16.000 Euro Eigenanteil (2000 Euro kamen von unserer Landeskirche) wurden durch große und kleine Spenden sowie Kollekten von Gemeindemitgliedern und Orgelfreunden in relativ kurzer Zeit aufgebracht.

Neben der gründlichen Reinigung, für die alle Pfeifen ausgebaut werden mussten, wurde die Schwergängigkeit der Manualtraktur durch eine prinzipielle Änderung der Achslagerung im Wellenbrett behoben. Notwendig wurde außerdem die Abdichtung der undichten Windkästen und die Ausbesserung des Magazinbalgs. (Jutta Hahn)

Orgeltyp

11 Register auf einem Manual und Pedal mit mechanischen Schleifladen

Mechanische Spieltraktur

Disposition  (entspricht der von 1970)

 

Manual C-f3 Prinzipal 4’
  Quintatön 8’
  Gedackt 8’
  Octave 2’
  Prinzipal 8’
  Gedacktflöte 4’
  Quint 3’
  Terz 1 3/5’
  Mixtur 3fach 1’
Pedal C-d1 Subbass 16’
  Octavbass 8’
Pedalkoppel